Die Auktionen

Zwei schwarze Biberfelle und zwei Elchfelle erhielt der jeweils regierende englische Monarch von der »Hudson´s Bay Company« wann immer er Rupert´s Land – das heutige Kanada – betrat. Für diesen Zins hatte die Company seit 1670 das Recht auf Handel und Geschäfte in einem Gebiet von ca. 4 Millionen Quadratkilometern. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Regierung von Kanada diese ausschließlichen Rechte übertragen. »The Bay« wurde eine normale Handelsfirma. Und bis heute ist sie das größte Handelsunternehmen mit vielen Niederlassungen und Auktionshäusern.

Im Kürschnerbetrieb werden Felle benötigt, die nach Größe, Haarfarbe und Qualität möglichst genau zueinanderpassen. Züchter, Landwirte und Jäger bieten eine ungeordnete Menge an Rohfellen an, welche der Vielfalt der Natur entspricht. Diese angelieferten Fellmengen werden in den großen Auktionshäusern vor der Versteigerung sortiert und zu sogenannten Losen zusammengestellt. Ein Los kann 50 – 1000 Felle umfassen. Dieses Vorsortieren kann auch vor der Anlieferung zum Auktionsplatz von genossenschaftlichen Sammelstellen der Erzeuger geschehen. Ebenso werden Verkaufslimits festgelegt. In großen Auktionshäusern hat jedes Fell eine elektronische Kontrollnummer, sodaß der Erlös der einzelnen Felle dem jeweiligen Lieferanten wieder zugeordnet werden kann.

Der Auktionssaal von Kopenhagen Fur

Kopenhagen Fur Auktionssaal

Das Auktionspublikum besteht aus geladenen Käufern. Das sind Fellhändler, die später die fertig veredelten Felle in sog. Sortimenten (10 bis 70 Felle) an den Kürschner weiterverkaufen. Auch Konfektionäre befinden sich darunter, die dem Kürschner oder dem Modehaus dann Pelzkonfektion anbieten. Für den einzelnen Kürschner ist der Auktionsbesuch meist nicht so lohnend, da relativ geringe Mengen in so vielen Fellarten, wie sie der Kürschner häufig braucht, den Spesenaufwand nicht lohnen. So mancher Kürschner läßt es sich jedoch nicht nehmen, von Anfang an dabei zu sein.

Ein Auktionsbesuch dauert mehrere Tage, denn bereits etwa 10 Tage vor Beginn der Versteigerung kann das gesamte Angebot besichtigt und begutachtet werden. Einheitliche große Fellmengen werden in sog. Schaulosen gezeigt. Jeder Käufer kann dann mit Hilfe eines Kataloges am Auktionstag seinen Bedarf ersteigern. Meist werden die Rohfelle dann direkt vom Auktionshaus an die jeweilige Veredlungsfirma geschickt, wo sie sofort zugerichtet werden. Von den Gebühren, die sowohl Verkäufer als auch Käufer an das Auktionshaus zahlen, geht ein fester Teil an die »International Fur Trade Federation« (IFTF). Dort wird das Geld zweckgebunden für den Tier- und Artenschutz ausgegeben.

Die Auktionshäuser:

Copenhagen Fur Center

Langagervej 60, DK-2600 Glostrup
Tel.: 43261 499
Fax: 43261 126
Website: www.kopenhagenfur.com

Seattle Fur Exchange, Auction Company

200 S.W.34th St. Renton
Washington 98055 U.S.A.
Tel.: 206-251 3100
Fax: 206-251 3222

Sojuzpushnina

Ul. Arkhitektora Klassova 33
C.I.S. Moscow 11739
Tel.: 007095-128 2920
Fax: 007095-128 5619

North America Fur Auctions

65 Skyway Ave.
Rexdale, Ontario M9W 6C7
Tel.: 416- 675 9320
Fax: 416-675 6865

Finnish Fur Sales

Turkistuottajat Oyj
P.O. Box 4
FIN-01601 Vantaa
Tel.: +358 9 84 981
Fax: +358 9 849 8319
Fax: +358 9 849 8345

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Text: Reinhold Metz | Stephanie Metz