Lammfelle dieser Welt sind meist weiß – schmutzigweiß, oft vergilbt. Ein naturbelassenes Nutriafell hat optisch den Charme eines Wildschweins. So ist das Einfärben oft eine Notwendigkeit, will man so manches Fell zu begehrenswerter Bekleidung verarbeiten. Und wenn schon gefärbt wird, so ist der Fantasie hier keine Grenze gesetzt. Jede Farbe, die gefällt, ist erlaubt, und warum keine zitronengelben Chinchillas oder himmelblaue Nerze? Das schafft Lebensfreude und ist Luxus für unsere Augen. Die Verfremdung der Felloberflächen bis hin zu stoffähnlichen Mustern hat Hochkonjunktur. So werden die aufregenden Flecken des artengeschützten Jaguar auf Kuhfell mittels Schablone gedruckt, oder es erscheinen Bisamfelle im Paisleydruck und schwarze, geschorene Kaninfelle erhalten Nadelstreifen.
Färben und Bedrucken sollte nicht überbewertet werden. Nur höchstens ein Viertel aller Nerze werden gefärbt, denn die Liebhaberinnen naturfarbenbelassener Felle sind weit in der Überzahl, zumal hier die Zucht im Laufe von fast 100 Jahren eine ganze Palette von Mutationsfarben entstehen hat lassen (etwa 120 sind bekannt), die von reinweiß bis tief schwarzbraun reicht.
Das sind durch Erbveränderung entstandene Farben, die auch in der Natur vorkommen. Man spricht im dunklen Bereich von Melaninismus und bei helleren Farben von Albinismus. Dank der Mendelschen Erbgesetze ist eine reine Zucht solcher Fehlfarben immer möglich, vorausgesetzt Markt und Mode wollen sie haben.
Wichtig für das Färben und Bedrucken sind umweltgerechte Verfahren und die Einhaltung aller nationalen und EU-rechtlichen Vorschriften in den deutschen und EU-Zurichtbetrieben. Und das ist nach unserer Information gegeben. Dies trifft nicht nur für Pelz und Leder zu, sondern auch für sämtliches textiles Bekleidungsmaterial.
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Text: Reinhold Metz | Stephanie Metz